Newsletter Thurgau Wissenschaft vom 28. Juli 2022
Angewandte Spitzenforschung für den Thurgau Am künftigen Thurgauer Institut für digitale Transformation (TIDiT) werden Schwerpunkte wie beispielsweise "Cyber-Physical Systems" oder Künstliche Intelligenz in Wechselwirkung mit dem Menschen erforscht. Das Forschungsinstitut entsteht im Rahmen des Digital & Innovation Campus Thurgau, gemeinsam mit der Universität Konstanz und der HTWG Hochschule Konstanz - Technik, Wirtschaft und Gestaltung. Einer der fünf Schwerpunkte am Digital & Innovation Campus Thurgau ist die angewandte Forschung. Damit entsteht im Thurgau ein Leuchtturm mit Fokus auf die Digitale Transformation mit überregionaler Ausstrahlung, der prägend für die Vernetzung auf nationaler und internationaler Ebene sein wird. Mehr dazu unter diesem Link.
Schweizer Milchviehhaltung im Wandel Milchvieh-Betriebe sind gemessen an ihrer Zahl und ihrem Produktionswert der wichtigste Betriebstyp der Schweizer Landwirtschaft. Sie sind stärker vom strukturellen Wandel betroffen als andere Betriebstypen. Vor allem jüngere Betriebsleitende und Betriebe mit Labelproduktion wechseln von der Milchvieh- zur Mutterkuhhaltung. Kleine und konventionelle Betriebe steigen häufiger ganz aus der Landwirtschaft aus als grosse Betriebe und solche mit Labelproduktion. Agroscope Tänikon zeigt diese Einflussfaktoren im Journal Agricultural and Food Economics auf. Interessierte finden die Studie hier.
Innovation, Transfer und Kollaboration: Förderstrategie 2022-2025 der Internationalen Bodensee-Hochschule Die Gesellschaft und die Vierländerregion Bodensee stehen vor gewaltigen Herausforderungen, etwa durch die Klimakrise, den digitalen Strukturwandel oder gesellschaftliche Polarisierungstendenzen. Diesen Herausforderungen ist eines gemeinsam: Sie können nur unter Einbezug aller Akteurinnen und Akteure bearbeitet und gemeinsam gelöst werden. Das enorme Wissen und die Kompetenzen der Hochschulen zu ihrer Lösung zu nutzen, ist eines der Ziele der neuen Förderstrategie für die Jahre 2022 bis 2025 der Internationalen Bodensee-Hochschule (IBH). Weitere Informationen finden sich hier.
Effizienter Stickstoff-Einsatz dank standortangepasster Düngung Stickstoff ist ein wichtiger Pflanzen-Nährstoff. Sein Einsatz in der Pflanzenproduktion beeinflusst Ertrag und Qualität der Ernte. Allerdings sind die eingesetzten Mengen oft zu hoch. In der Schweiz beträgt der Stickstoffüberschuss jährlich ca. 100'000 Tonnen. Seine Reduktion ist deshalb ein Fokusthema der Schweizer Agrarpolitik. Durch eine standortangepasste Stickstoff-Düngung kann effizienter gedüngt werden, ohne dass der Ertrag leidet. Dies zeigt ein Test der Agroscope Tänikon von fünf Methoden am Beispiel des Winterweizenanbaus. Mehr dazu in der Agrarforschung Schweiz.
Neue Weiterbildungsangebote der Pädagogischen Hochschule Thurgau Die Pädagogische Hochschule Thurgau (PHTG) hat ihr Weiterbildungsprogramm für das Schuljahr 2022/23 aufgeschaltet. Mit neuen und flexibleren Angeboten wird auf die unterschiedlichen Bedürfnisse der Weiterbildungsteilnehmenden und Interessierten reagiert: Ob flexibel und online mit den «Kurz&Knackig»-Angeboten, modularisierten Weiterbildungsstudiengängen, individuellen Vertiefungen oder schulinternen Angeboten. Alle Angebote können über den Weiterbildungsfinder gebucht werden. Auch unterjährig werden kontinuierlich neue Angebote auf der PHTG-Website aufgeschaltet.
Einfluss der Corona-Pandemie auf unser Verhalten Die COVID-19-Pandemie hat nicht nur unseren Alltag, sondern auch unser Handeln beeinflusst. Agroscope Tänikon untersuchte, bei welchen Bevölkerungsgruppen und Verhaltensweisen die Veränderungen besonders gross waren und was das für die Gesundheit bedeutet. Das Arbeiten im Home-Office führte sowohl zu guten als auch zu ungesunden Verhaltensänderungen. Die Resultate deuten zudem darauf hin, dass die Pandemie bestehende Ungleichheiten in der Gesellschaft weiter verstärkt hat. Mehr dazu gibt es in der Agrarforschung Schweiz.
Jahresbericht Forschung 2020/21 der Pädagogischen Hochschule Thurgau Der Jahresbericht Forschung der Pädagogischen Hochschule Thurgau (PHTG) für die Jahre 2020 bis 2021 blickt auf eine Periode zurück, in der die Corona-Pandemie prägend war. In dieser Situation wurde deutlich, wie wichtig es ist, die besondere Qualität wissenschaftlichen Denkens und Forschens auch in der öffentlichen Diskussion zu betonen. Gerade eine Hochschule hat nicht nur die Aufgabe, Forschung und Wissenschaft zu praktizieren, sondern stets auch Chancen und Grenzen, Möglichkeiten und Bedingungen von Wissenschaft und Forschung zu reflektieren und aufzuzeigen. Der PHTG-Forschungsjahresbericht bietet einen Einblick in diese lebendige Forschungspraxis.
Rindfleisch aus Gras – so funktioniert es wirtschaftlich Die graslandbasierte Mutterkuhhaltung wird in der Schweiz immer wichtiger. Unklar war bisher, welche Produktionssysteme die wirtschaftlichsten sind. Agroscope Tänikon hat deshalb 42 Mutterkuhbetriebe im Tal- und Berggebiet analysiert und schlägt zwei Strategien vor, um die Wirtschaftlichkeit zu optimieren: Die Produktivität der Mutterkuh steigern, indem beispielsweise zusätzlich zum eigenen Kalb Zukaufskälber gesäugt und so pro Kuh mehrere Kälber verkauft werden können, oder die Fokussierung auf minimale Kosten und Biodiversität. Weitere Informationen sind hier zu finden.
Digitalisierung der Jahrbücher «Agrarwirtschaft und Agrarsoziologie» Die Jahrbücher «Agrarwirtschaft und Agrarsoziologie» der Schweizerischen Gesellschaft für Agrarwirtschaft und Agrarsoziologie, beginnend von 1973, wurden digitalisiert und sind nun online frei verfügbar. Die Schweizerische Gesellschaft für Agrarwirtschaft und Agrarsoziologie gab die «Zeitschrift für Agrarwirtschaft und Agrarsoziologie» von 1973 bis 2007 zweimal jährlich heraus. Seit 2008 wird die Zeitschrift als Jahrbuch publiziert. Die Retrodigitalisierung wurde durch die Schweizerische Akademie der Geistes- und Sozialwissenschaften und die Bibliothek der ETH Zürich unterstützt. Die Jahrbücher sind hier veröffentlicht.
Thurgauer Landwirte setzen wieder vermehrt auf Getreide Ein immer grösserer Teil der landwirtschaftlichen Nutzfläche wird biologisch bewirtschaftet. In den letzten beiden Jahren haben die Thurgauer Landwirte ausserdem wieder vermehrt Getreide angebaut. Trotz der Zunahme in den letzten beiden Jahren haben die Getreidefelder heute aber einen deutlich kleineren Anteil an der offenen Ackerfläche als noch vor rund 20 Jahren. Damals machten sie 58 % aus, heute noch knapp die Hälfte. Dies und mehr geht aus der statistischen Mitteilung «Landwirtschaftliche Betriebsstrukturdaten 2021» der Thurgauer Dienststelle für Statistik hervor.
Preisverleihung Forschungspreis Walter Enggist 2022 Für den Forschungspreis Walter Enggist 2022 sind viele sehr gute Arbeiten eingereicht worden. Bis Ende März konnten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit Bezug zum Thurgau ihre Arbeiten einreichen. Die Beurteilungskommission hat ihre Arbeit inzwischen abgeschlossen und die Preisträgerin oder den Preisträger bestimmt. Der Name wird nach den Sommerferien bekannt gegeben. Die Preisverleihungsfeier findet am Mittwoch, 21. September 2022, um 19 Uhr an der Kantonsschule Frauenfeld statt. Wir freuen uns, wenn Sie sich das Datum bereits heute reservieren. Mehr zum Forschungspreis unter diesem Link.
Vom Umgang mit Nachlässen Am Dienstag, 23. August 2022, um 19 Uhr, findet im Kunstmuseum Thurgau ein Gespräch über belastende Erbschaften statt. Museumsdirektor Markus Landert gibt in einem Impulsreferat Einblick in die Nachlassstrategien des Kunstmuseums Thurgau. Anschliessend berichten Cornelia Schedler, Eva Ermatinger und Thomas Buchmann, wie sie mit den Nachlässen ihrer Väter oder Brüder umgehen und inwieweit der Umgang mit dem Schaffen von Verstorbenen Lust, aber auch Last sein kann. Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung erwünscht. Diese und weitere Informationen sind hier zu finden.
Spezialführung durch die Sonderausstellung «Aux Armes!» Jürg A. Meier, Historiker und Grandseigneur der Waffengeschichte der Schweiz, führt am Donnerstag, 11. August 2022 durch die aktuelle Sonderausstellung «Aux Armes!» im Napoleonmuseum Thurgau. Auf der Spezialführung erhalten Besucherinnen und Besucher zusätzliches Hintergrundwissen durch den Historiker, der die Waffensammlung des Napoleonmuseums analysiert und neu inventarisiert hat. Die Kosten für die Führung betragen 18 Franken, darin inbegriffen ist ein Apéro, der vor der Führung um 17.30 Uhr stattfindet. Start zur Führung ist um 18 Uhr. Eine Anmeldung ist erforderlich.
Sternennacht im Kunst- und Ittinger Museum Im Kunstmuseum Thurgau und Ittinger Museum findet am Freitag, 12. August 2022, von 19.30 bis 23 Uhr, ein Sternenrundgang mit Markus Landert und Tränen(ver)giessen mit Max Bottini statt. In dieser Nacht erreicht der sogenannte Perseidenschauer sein Maximum, so dass bei gutem Wetter pro Stunde bis zu 100 Sternschnuppen gesichtet werden können. Nach einer Führung des Museumsdirektors Markus Landert zu Sternenbildern im Kunstmuseum und im Ittinger Museum erwartet das Publikum eine alle Sinne ansprechende Aktion des Performance- und Konzeptkünstlers Max Bottini. Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung erwünscht. Diese und Weiteres gibt es hier.
Arenenberger Wein- und Gartenfest Beim 2. kaiserlichen Wein- und Gartenfest auf dem Arenenberg können am Samstag, 27. August 2022, an Ständen ausgewählter Weingüter die besten Weine der Region degustiert werden - auch die kaiserlichen Tropfen des Arenenbergs. Am Sonntag, 28. August 2022, steht das Gartenerlebnis im Mittelpunkt: Im weitläufigen Schlosspark, durch den schon Kaiser Napoleon III. flanierte, erleben Gäste verschiedene Epochen der Gartenbaugeschichte - stilecht ergänzt durch Kostümgruppen aus der Kaiserzeit, Themenführungen, Kutschenfahrten und einem unterhaltsamen Kinderprogramm. Weitere Informationen sind hier zu finden.
Aus nächster Nähe: Essbare Vogelnester, Walrossschädel und Litschipflaumen Barbara Richner, Sammlungskuratorin und Kulturwissenschafterin des Naturmuseums Thurgau, präsentiert am Dienstag, 6. September 2022, 19.30 Uhr, Reisesouvenirs des Thurgauer Arzts und Reiseschriftstellers Elias Haffter. Er lebte von 1851 bis 1909. In der Sammlung finden sich Raritäten wie essbare Vogelnester, Walrossschädel oder Litschipflaumen. Der Eintritt zur Veranstaltung ist frei, um eine Anmeldung wird gebeten.
Europäische Tage des Denkmals im Thurgau Die Europäischen Tage des Denkmals finden am 10. und 11. September 2022 zum Thema «Freizeit – Temps libre – Tempo libero – Temps liber» statt. Ziel ist es, das Interesse an unseren Kulturgütern und deren Erhaltung in der Bevölkerung zu wecken. Interessierte sind zu Führungen, Atelier- und Ausgrabungsbesichtigungen, Exkursionen sowie vielen weiteren Veranstaltungen eingeladen. Das Programm zu den Europäischen Tagen des Denkmals im Kanton Thurgau ist hier zu finden. |