Newsletter Thurgau Wissenschaft vom 24. Mai 2022
Rekordjahr für die Internationale Bodensee-Hochschule Mit 47 geförderten Projekten an 21 Hochschulen stärkte die Internationale Bodensee-Hochschule (IBH) mit Geschäftsstelle in Kreuzlingen auch im zweiten Jahr der Pandemie die praxisnahe Forschung in der Vierländerregion. Dabei konnte die Beteiligung verdoppelt werden, wie der Jahresbericht 2021 belegt: 858 Praxispartner und 234 Veranstaltungen mit 4613 Besuchenden unterstreichen den wachsenden Wert der interregionalen Zusammenarbeit. Ab dem kommenden Jahr wird die IBH als eigenständige Rechtspersönlichkeit zum „Wissenschaftsverbund Vierländerregion Bodensee“. Das ermöglicht eine intensivere Kooperation und schafft die Grundlagen für die Einwerbung zusätzlicher Budgets. Die vergangene Leistungsperiode 2018 bis 2021 beendete die IBH mit Erfolg – und einem Rekordjahr. Weitere Informationen sind im IBH-Jahresbericht 2021 zu finden.
Ethnografische Sammlung kommt zurück in den Kanton Thurgau Der Regierungsrat des Kantons Thurgau hat dem Historischen Museum Thurgau für die Inventarisierung der ethnografischen Sammlung des Kantons Thurgau einen Beitrag von 814'800 Franken aus dem Lotteriefonds genehmigt. Die rund 2'200 Gegenstände werden erfasst und fotografisch dokumentiert. Seit 1996 lag die ethnografische Sammlung des Kantons Thurgau, die damals ins Historische und Völkerkundemuseum St. Gallen ausgelagert wurde, weitgehend brach. 2008 wurde die Verantwortung für die Ethnografika aus Thurgauer Besitz dem Historischen Museum Thurgau übertragen. Allerdings fehlte die kuratorische Betreuung. So besteht die Forderung nach der Rückführung der Sammlung in den Thurgau seit geraumer Zeit. Mehr dazu unter diesem Link.
Verhaltensökonomin des Thurgauer Wirtschaftsinstituts berät Finanzministerium Verhaltensökonomin und Psychologin Dr. Katrin Schmelz vom Thurgauer Wirtschaftsinstitut (TWI) wurde zu einer regelmässigen Gesprächsrunde ins Baden-Württembergischen Finanzministeriums eingeladen. Der Austausch ermöglicht Finanzminister Dr. Danyal Bayaz, mit einem festen Kreis von Forschenden des Landes Baden-Württemberg in Austausch zu treten. Das Finanzministerium soll stärker und systematischer für einen solchen Austausch geöffnet werden. In den vergangenen Monaten der Pandemie seien es insbesondere die Einschätzungen und die unabhängige Bewertung durch die Wissenschaft gewesen, auf die sich die Politik ebenso wie die Bevölkerung verlassen konnten. Weitere Informationen gibt es hier.
Direktzahlungssystem: Wie sich die administrative Belastung mindern lässt Weshalb klagen Schweizer Landwirtinnen und Landwirte über den administrativen Aufwand für das Direktzahlungssystem? Mehrere Studien von Agroscope zeigen: Es ist nicht der Zeitbedarf - andere Faktoren sind wichtiger. Der administrative Aufwand ist weniger eine Frage des Zeitbedarfs, sondern eine psychologische Frage: Je negativer die Einstellung zum Direktzahlungssystem, desto höher der wahrgenommene Aufwand. Um die psychologischen Kosten zu senken, müssten Agrarpolitik, Beratung und Bildung die Handhabung der Nachweispflichten erleichtern. Das Verständnis für Sinn und Zweck des Direktzahlungssystems sollte geschärft werden. Mehr dazu unter diesem Link in der Agrarforschung Schweiz.
Archäologie Schweiz zu Gast im Thurgau Vor 25 Jahren fand die letzte Generalversammlung der Gesellschaft Archäologie Schweiz - damals noch Schweizerische Gesellschaft für Ur- und Frühgeschichte - in Frauenfeld statt. Schon damals erschien ein "Thurgauer Heft" der Zeitschrift Archäologie Schweiz - wie auch dieses Jahr. Da die Gesellschaft ihre Publikationen umgestaltet, wird es wohl das letzte "Kantonsheft" überhaupt in diesem Rahmen sein. Die Versammlung findet am 17. Juni 2022 im Eisenwerk in Frauenfeld statt. Ebenfalls gibt es ein Kolloquium zur Forschungsgeschichte der Archäologie, das einen Blick hinter die Kulissen der Archäologie ermöglichen wird und als Pionierveranstaltung gelten muss: Es ist die erste Tagung zur Forschungsgeschichte der Archäologie in der Schweiz überhaupt. Am Abend findet die Generalversammlung und ein Festvortrag von Verena Rothenbühler statt zum Buch "Archäologie im Thurgau". Die Anmeldung und weitere Informationen sind hier zu finden.
Thurgauer Wirtschaft läuft robust Im Thurgau ist das Konjunkturbild nach wie vor freundlich, auch wenn steigende Einkaufspreise, Personalengpässe und Lieferkettenprobleme das Bild trüben. In der Thurgauer Industrie lief das Geschäft im April 2022 nach wie vor gut. Sowohl die Produktion als auch der Bestellungseingang zogen seit dem Jahreswechsel weiter an, die Auftragsbücher sind gut gefüllt. Der Aufwärtstrend schwächte sich jedoch spürbar ab. In den letzten Monaten ist Arbeitskräftemangel in der Thurgauer Industrie zum wichtigsten Produktionshemmnis geworden. Erfahren Sie mehr in der Mai-Ausgabe des Thurgauer Wirtschaftsbarometers, das durch die Dienststelle für Statistik des Kantons Thurgau herausgegeben wird. Mehr dazu unter diesem Link.
Korrosionsprüfung an neuer Aussen-Teststation Korrosion verursacht erhebliche volkswirtschaftliche Schäden, die sich sowohl ökonomisch als auch ökologisch auswirken und zudem sicherheitstechnische Aspekte betreffen. Korrosionsschäden haben nicht nur direkte Kosten zur Folge, sie ziehen meist auch umfangreiche Folgekosten nach sich, führen in zahlreichen Fällen zu Umweltbelastungen und zu Gefährdungen von Menschen. Damit ist die Verhinderung von Korrosionsschäden eine dringende, technisch notwendige und kosten-, material- und ressourcensparende Aufgabe. Die Aussenteststation des Instituts für Werkstoffprüfung (WITg) auf dem Dach der Tägerwiler Badi prüft durch Langzeitversuche das Korrosionsverhalten verschiedener Stähle und wird 2023 in den Katalog der 43 gelisteten Prüfstände der European Federation of Corrosion aufgenommen. Weitere Informationen sind hier zu finden.
Die Lange Nacht der Wissenschaft an der Pädagogischen Hochschule Thurgau Von Roboter-Wrestling über Ernährungstrends bis zur offenen Pi-Werkstatt: Die Lange Nacht der Wissenschaft fand erstmals auch in Kreuzlingen, in den Räumen der Pädagogischen Hochschule Thurgau (PHTG), statt. Zahlreiche Besucherinnen und Besucher konnten an verschiedenen Workshops und Vorträgen teilnehmen sowie den nagelneuen MakerSpace kennenlernen. Rektorin Prof. Dr. Sabina Larcher und Prorektor Prof. Dr. Thomas Merz eröffneten den mit Liebe zum Detail eingerichteten Raum offiziell, der künftig Studierenden, Lehrpersonen und Schülerinnen und Schülern zur Verfügung stehen wird. Mehr dazu unter diesem Link.
Messung sozialer Nachhaltigkeit von Bauernfamilienbetrieben Bisherige Kriterien zur Messung der sozialen Nachhaltigkeit stossen bei Familien-Bauernbetrieben an Grenzen. Eine neue Studie unter Mitwirkung von Agroscope Tänikon schlägt vor, sich auf die Arbeitsbelastung zu konzentrieren. Erste Resultate zeigen: Der Indikator ist einfach messbar und aussagekräftig. Etwa ein Drittel der untersuchten 60 Milchviehbetriebe war potenziell überlastet. In der Talregion ist die Überlastung höher als im Berggebiet. Der Grad der Mechanisierung und die Auslagerung der Arbeit an Lohnunternehmen könnten den nötigen Arbeitsaufwand reduzieren. Sie sollten im Indikator künftig berücksichtigt werden. Details sind im Artikel bei Agrarforschung Schweiz zu finden.
Buchvernissage «Glasmalerei im Thurgau» Erstmals in der Geschichte des Schweizer Corpus Vitrearum sind im Band zum Kanton Thurgau auch die Glasmalereien des 19. und frühen 20. Jahrhunderts erfasst. Während die Erforschung der vor 1800 geschaffenen Glasgemälde Erkenntnisse zum Stiftungswesen in einem von den eidgenössischen Orten gemeinsam verwalteten Gebiet bringt, lässt sich anhand der jüngeren Werke der handwerkliche und künstlerische Betrieb zur Zeit des Historismus, des Jugendstils und der Moderne beleuchten. Die Auswertung der Kirchgemeindearchive lieferte detaillierte Einsichten in die Entstehungsgeschichte dieser Glasmalereien. Das zweite neue Buch beleuchtet den Licht- und Farbenzauber der Glasmalerei im Thurgau. An der Vernissage des Amts für Denkmalpflege des Kantons Thurgau in Zusammenarbeit mit dem Vitrocentre Romont vom Donnerstag, 9. Juni 2022, ab 18 Uhr im Rathaus Frauenfeld, werden die Bücher präsentiert. Die Anmeldung und weitere Informationen sind hier zu finden.
Klang und Kunst im Kreuzgarten der Kartause Ittingen An der langen Nacht der Bodenseegärten vom Samstag, 11. Juni 2022 lässt sich die Kartause Ittingen ab 18 Uhr auf besondere Art und Weise erleben. Die ehemals der Konzentration und Naturbetrachtung der Mönche gewidmeten Kreuzgärten verwandeln sich in eine Bühne für ein stimmungsvolles Kulturprogramm. Der Abend hält viele Höhepunkte bereit, die vom aktuellen Ausstellungsthema "Gelobt, gepriesen und vergessen - Von der Vergänglichkeit des Ruhms" inspiriert sind. Die Veranstaltung findet bei jeder Witterung statt. Bei schlechtem Wetter bieten die Räumlichkeiten der beiden Museen einen stimmungsvollen Rahmen für das geplante Programm. Weitere Informationen und die Anmeldung sind hier zu finden.
Vernissage Sonderausstellung Fledermäuse – geheimnisvoll, faszinierend, schützenswert In grosser Vielfalt beleben sie den Nachthimmel, seit jeher umgibt sie eine geheimnisvolle Aura: die Fledermäuse. Die Ausstellung präsentiert aktuelles Wissen aus der Welt der Fledermäuse und gibt einen vertieften Einblick in die besondere Lebensweise dieser fliegenden Säugetiere. Eine Ausstellung im Naturmuseum Thurgau in Zusammenarbeit mit der Stiftung Fledermausschutz Thurgau und der Stiftung Fledermausschutz Schweiz wird am Donnerstag, 16. Juni 2022, um 18 Uhr anlässlich einer Vernissage eröffnet. Die Anmeldung und weitere Informationen finden sich hier.
Exkursion Thurgauische Naturforschende Gesellschaft: Insektivoren - Fleischfressende Pflanzen Die Natur ist bestrebt, jede auch noch so kleine ökologische Nische zu nutzen. Dazu gehören auch besonders nährstoffarme Gebiete wie Hochmoore, Quellsümpfe und zeitweise trocken fallende, sandige Böden. In der Pflanzenwelt ist das Ausbilden von Fallen eine Möglichkeit, an "fliegende Nährstoffe", d.h. Insekten, heranzukommen. Insektivoren haben sich diese Nahrungsquelle erschliessen können. Eine Exkursion der Thurgauischen Naturforschenden Gesellschaft (TNG) taucht am 21. Juni 2022 ab 17 Uhr in deren faszinierende Welt ein. Weitere Informationen und die Anmeldung sind hier zu finden. |