Newsletter Thurgau Wissenschaft vom 27. Januar 2022
Ausschreibung für Forschungspreis Walter Enggist 2022 von Thurgau Wissenschaft läuft Bereits zum vierten Mal hat das Netzwerk Thurgau Wissenschaft den Forschungspreis Walter Enggist ausgeschrieben. Die Einreichefrist läuft bis 31. März 2022. Den Kanton Thurgau als Wissenschafts- und Forschungsstandort sichtbarer und bekannter zu machen, ist Aufgabe von Thurgau Wissenschaft. 18 Partnerinnen und Partnern haben sich zum Netzwerk Thurgau Wissenschaft zusammengeschlossen und treten unter diesem Label auf. Dieser Newsletter und Auftritte auf LinkedIn und Facebook sind Teil der Öffentlichkeitsarbeit. Wir freuen uns, wenn Sie Thurgau Wissenschaft auch auf Social Media folgen und unsere Beiträge teilen. Bewerben auch Sie sich für den Forschungspreis Walter Enggist! Weitere Informationen sind hier zu finden.
Fälldaten von Bauholz geben Aufschluss über 450 Jahre Boom und Krisen Holzbalken in historischen Gebäuden erlauben Rückschlüsse auf den Zeitpunkt, zu dem ein Bauwerk erstellt, erweitert oder erneuert worden ist. Diese Daten geben aber nicht nur interessante Aufschlüsse zu einzelnen Gebäuden. Einer Arbeitsgemeinschaft von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern ist es gelungen, die Fälldaten von über 54'000 Bauhölzern aus West-, Nord- und Mitteleuropa zu sammeln und zu analysieren. Beteiligt daran war auch das Amt für Archäologie Thurgau. Mit diesem Datensatz konnten für die Zeit zwischen 1250 und 1699 Phasen von Bauboom und Bauflauten nachgezeichnet werden. In den Daten zeigt sich, dass Bauaktivitäten in Krisenzeiten wie während des Dreissigjährigen Krieges einbrachen. Gleichzeitig fallen Bauboom-Perioden beispielsweise mit Spitzenwerten von Bleiablagerungen in Eisbohrkernen zusammen, die auf verstärkte Bergbautätigkeiten hindeuten. Die Ergebnisse sind in der Zeitschrift Frontiers in Ecology and Evolution publiziert und online zugänglich.
Agroscope verstärkt die Systemforschung und forscht mehr mit der Praxis Das neue Arbeitsprogramm 2022 bis 2025 von Agroscope nimmt die vielfältigen Herausforderungen der Land- und Ernährungswirtschaft auf. Um Lösungen für eine produktive und nachhaltige Landwirtschaft zu entwickeln, orientiert sich Agroscope zunehmend an den Prinzipien der Agrarökologie. Agroscope verstärkt die Systemforschung und forscht vermehrt in Ko-Kreation mit Landwirtinnen und Landwirten. Dies geschieht unter anderem auf den Versuchsstationen, die das Forschungszentrum seit 2021 gestartet hat. Dort entwickelt Agroscope zusammen mit Kantonen, Landwirtinnen und Landwirten, der Beratung, Verbänden und oft auch mit KMU Lösungen für eine zukunftsträchtige Land- und Ernährungswirtschaft. Im Kanton Thurgau sind zwei Versuchsstationen stationiert: Smarte Technologien in der Landwirtschaft in Tänikon und der Versuchsbetrieb für Obstbau in Güttingen. Weitere Informationen gibt es hier.
Deutlich weniger Arbeitslose als vor einem Jahr Im Verlauf des Jahres 2021 erholte sich der Thurgauer Arbeitsmarkt spürbar von den Auswirkungen der Pandemie. Lediglich im Dezember stieg die Arbeitslosenquote leicht an. Mit 2,3 % liegt sie aber deutlich niedriger als ein Jahr zuvor. Wie es in einzelnen Branchen aussieht und wie sich die Arbeitslosenquoten in den Thurgauer Städten entwickelt haben, kann im Thurgauer Wirtschaftsbarometer, Arbeitsmarkt, der Dienststelle für Statistik des Kantons Thurgau nachgelesen werden. Ausserdem finden sich auf dieser Seite zahlreiche Kennzahlen und Diagramme.
Schlüsselübergabe am Arenenberg - eine Ära geht zu Ende Ende Januar 2022 wird der Direktor des Arenenberg, Martin Huber, nach 11 Jahren Gesamtleitung Arenenberg bzw. nach insgesamt 40 Jahren im Dienst des Arenenberg / Kanton Thurgau in den Ruhestand entlassen. Bereits Anfang Dezember 2021 hat sein Nachfolger, Jack Rietiker, seine Tätigkeit am Arenenberg aufgenommen und per 1. Januar 2022 die Leitung des Arenenberg mit seinen Sparten Bildung, Beratung Landwirtschaft, Hotel, Napoleonmuseum, Schloss und Park Arenenberg übernommen. Der Arenenberg als Mitglied von Thurgau Wissenschaft ist auch wissenschaftlich tätig an den weiteren Standorten in Güttingen und Tänikon, wo sich der Arenenberg gemeinsam mit Partnern aus Wissenschaft und Industrie verschiedenen Forschungsfragen zur Produktionstechnik im Obst- und Beerenbau sowie zur Digitalisierung in der Landwirtschaft widmet. Mehr dazu gibt es hier.
Buch-Neuerscheinung «Gesunde Lehrkräfte in gesunden Schulen - eine Einführung» Im Lehrbuch zum Thema Gesundheitsförderung an Schulen, das im Auftrag des Kohlhammer Verlags entstanden ist, setzen sich Anita Sandmeier und Silvio Herzog von der Pädagogischen Hochschule Schwyz sowie Benita Affolter von der Pädagogischen Hochschule Thurgau (PHTG) mit der Frage auseinander, wie sich der systematischen Förderung der Gesundheit von Lehrkräften zu mehr Durchschlagskraft verhelfen lässt. Dazu haben sie das Thema in den Kontext der Professionsentwicklung und der nachhaltigen Schulentwicklung gestellt. Entstanden sind Grundlagentexte, die theoriegestützt und forschungsbasiert erarbeitet wurden und sich für die Aus- und Weiterbildung von Lehrkräften und Schulleitungen sowie für Steuergruppen an Schulen eignen. Das Buch kann im Buchhandel bezogen werden. Weitere Informationen sind hier zu finden.
Neuausrichtung der Milchviehhaltung am Arenenberg ermöglicht zukunftsträchtige Forschung Mit dem Neubau, der im vergangenen Dezember abgeschlossen wurde, verändert sich die Ausrichtung der Milchviehhaltung am Arenenberg. Das neue Haltungssystem fokussiert auf maximale Weidehaltung für die Milchkühe in Verbindung mit dem automatischen Melksystem «Roboter». Ein elektronisches gesteuertes Weidetor regelt den Zugang zu den Weiden. Der extra gebaute Strassenübergang ermöglicht die freie Bewegung der Kühe zwischen Weide und Melkroboter. Damit beschreiten die Mitarbeitenden auf dem Arenenberger Gutsbetrieb und mit ihrer landwirtschaftlichen Beratung Neuland. Gemeinsam widmen sie sich den aus diesem speziellen Betriebssystem ergebenen Forschungsfragen und prüfen die Praxistauglichkeit. Ziel ist es, das gewonnene Wissen und die Erfahrungen in der Berufsfachschule und Landwirtschaftsberatung greif- und sichtbar weiterzugeben. Weitere Informationen finden sich hier.
Open Government Data im Kanton Thurgau weiter im Ausbau Der Regierungsrat hat den Zwischenbericht zum Umsetzungsstand von Open Government Data (OGD) in der Kantonalen Verwaltung Thurgau zur Kenntnis genommen. Seit 2017 wurde OGD sukzessiv auf die gesamte Verwaltung ausgedehnt. Wichtigster Meilenstein war 2021 die Lancierung eines eigenen Datenportals data.tg.ch. Im Weiteren lag der Fokus der Arbeiten im Jahr 2021 auf dem Ausbau des Datenangebots. Daneben wurden Projekte zur Förderung der Datennutzung und für rechtliche Grundlagen weiterentwickelt. Als Schwerpunkte für das Jahr 2022 wurden vom Regierungsrat genehmigt: Erarbeitung des Entwurfs einer OGD-Strategie, Ausbau des Datenangebots, Weiterentwicklung des OGD-Portals data.tg.ch, Festigung der Zusammenarbeit mit dem Kompetenzzentrum Digitale Verwaltung, Förderung der Open-Data- und Datenkultur sowie Datennutzung. Mehr zu OGD und den damit verbundenen Forschungsmöglichkeiten gibt es hier.
Veranstaltungs-Meldungen für Tage des Denkmals am 11. und 12. September 2022 Die Scheinwerfer der 29. Ausgabe der Europäischen Tage des Denkmals richten sich am 10. und 11. September 2022 unter dem Motto «Freizeit – Temps libre – Tempo libero – Temps liber» auf Stätten der Kunst, der Erholung und des Sports. Menschen in der Schweiz verbringen viele freie Stunden in historisch bedeutenden Orten der Freizeit. Die Denkmaltage 2022 nehmen das Publikum auf einen Streifzug mit durch die Zeiten, hin zu Orten der Kunst, der Erholung und des Sports. Ideen, sich im Kanton Thurgau mit einer Veranstaltung an den Europäischen Tagen des Denkmals zu beteiligen, sollen bis 15. März 2022 der Nationalen Informationsstelle zum Kulturerbe gemeldet werden. Fragen können an den kantonalen Koordinatoren Michael Mente, Amt für Denkmalpflege, gerichtet werden. Weitere Informationen sind hier zu finden.
Wege in eine nachhaltige Energiezukunft Am Dienstag, 8. Februar 2022, um 20 Uhr, referiert Dr. Harald Desing von der Eidgenössischen Materialprüfungs- und Forschungsanstalt (EMPA) auf Einladung der Thurgauischen Naturforschenden Gesellschaft über Wege in eine nachhaltige Energiezukunft. Fossile Treibstoffe loszuwerden, ist angesichts der Klimakrise und des Artensterbens unausweichlich, doch auch erneuerbare Energien sind begrenzt. Was der Umbau des fossilen zu einem erneuerbaren Energiesystem benötigt und die Geschwindigkeit, mit der dieser Umbau von statten gehen kann, das sind Themen in diesem Vortrag. Der Eintritt ist frei, es gilt eine Covid-Zertifikatspflicht. Der Vortrag wird im Singsaal der Kantonsschule Frauenfeld gehalten und er wird live online übertragen. Weitere Informationen unter diesem Link.
Eröffnung der Sonderausstellung: Mittelalter am Bodensee – Wirtschaftsraum zwischen Alpen und Rheinfall Am Samstag, 19. Februar 2022, wird um 16.30 Uhr im Museum für Archäologie die neue Sonderausstellung Mittelalter am Bodensee – Wirtschaftsraum zwischen Alpen und Rheinfall eröffnet mit Monika Knill, Regierungspräsidentin, und Urs Leuzinger, Archäologe. Der Eintritt ist frei, es gilt eine Covid-Zertifikatspflicht und eine vorgängige Anmeldung ist notwendig. Die neue Sonderausstellung ist bis 6. Juni 2022 zu sehen und thematisiert, wie wichtig der Bodensee und seine Zuflüsse als Wasserwege waren im Mittelalter: Sie verbanden einen Wirtschaftsraum von den Bündner Alpenpässen bis zum Rheinfall. Städte bildeten Bündnisse, man einigte sich teilweise auf ein einheitliches Währungssystem und betrieb Landwirtschaft, Handwerk, Bergbau und Handel mit weit entfernten Gebieten. Mehr dazu unter diesem Link.
Exoplaneten - auf der Suche nach der zweiten Erde Auf Einladung der Thurgauischen Naturforschenden Gesellschaft referiert Prof. Dr. Sascha Quanz vom Institut für Teilchen- und Astrophysik der ETH Zürich über Exoplaneten. Er wird die zugrundeliegenden wissenschaftlichen Fragen und die Projekte und Missionen, die zur Beantwortung in Betrieb oder geplant sind, erläutern. Ausserdem wird er einschätzen, wie nah die Entdeckung einer «zweiten Erde» ist und welche Punkte zu beachten sind, wenn man sich auf die Suche nach einem Erdzwilling begibt. Der Eintritt ist frei, es gilt eine Covid-Zertifikatspflicht. Der Vortrag wird im Singsaal der Kantonsschule Frauenfeld gehalten und live online übertragen. Weitere Informationen unter diesem Link.
«Kopf, Herz, Hand» - Bildungs- und Erziehungskonzepte im Wandel als Leitthema des Jahresprogramms des Historischen Vereins Thurgau Kinder und Jugendliche mit körperlicher und geistiger Beeinträchtigung galten lange als bildungsunfähig und wurden von den Eltern nicht in die Schule geschickt. Dies änderte sich im Thurgau 1895, als im Bauerndorf Mauren eine Anstalt für "schwachsinnige" Kinder eröffnet wurde. Auch in anderer Hinsicht wurde um 1900 die thurgauische Schullandschaft erweitert: gleich zwei Landerziehungsheime grenzten ihr Angebot mit einer modernen und kindgerechten Pädagogik von der staatlichen Volksschule ab. Bis weit ins 20. Jahrhundert war für viele junge Thurgauerinnen das Welschlandjahr eine prägende Erfahrung. Der Zyklus 2022 des Historischen Vereins Thurgau besucht dazu Mauren, Kefikon und das Staatsarchiv. Auf einer zweitägigen Exkursion 2022 führt der Historischen Vereins Thurgau nach Passugg, Disentis und Chur. Weitere Informationen gibt es hier. |