Newsletter Thurgau Wissenschaft vom 26. September 2019
Meret Huber erhält 1. Forschungspreis Walter Enggist Der erste Forschungspreis Walter Eggist geht an die 31-jährige Thurgauer Wissenschaftlerin Dr. Meret Huber für ihre Forschungsarbeit im Bereich der Biodiversität. Dr. Meret Huber hat in ihrer prämierten Arbeit «Low genetic variation is associated with low mutation rate in the giant duckweed» untersucht, wie schnell das Genom der Vielwurzligen Teichlinse mutiert und wie viele Fehler sich im Erbmaterial pro Generation akkumulieren. Es handelt sich dabei um eine Pflanze, die auch im Kanton Thurgau heimisch ist. Mit Dr. Hubers Arbeit konnte erstmals experimentell nachgewiesen werden, dass Mutationsraten wichtig sind, um die genetische Diversität innerhalb von Arten zu erklären. Dr. Huber hat an der Kantonsschule Frauenfeld die Matura absolviert, an der Universität Zürich den Master in Biologie erlangt, am Max-Planck-Institut für Chemische Ökologie in Jena promoviert und ist nun Nachwuchsforschungsgruppenleiterin an der Westfälischen Wilhelms-Universität in Münster. Mit einem ebenfalls zum ersten Mal vergebenen Nachwuchsforschungspreis wird der Thurgauer Jonas Komposch für seine Masterarbeit zum Generalstreik ausgezeichnet. Durch seinen Fokus auf die bisher kaum beachtete ländlich-periphere Sicht schliesst Komposch eine Lücke in der Sozialgeschichte des Kantons Thurgau. Mehr zum Forschungspreis unter: www.forschungspreis.ch
Forschungsergebnisse zu Medikamententests in Münsterlingen publiziert Im Auftrag der Thurgauer Regierung haben Historikerinnen und Historiker der Universität Zürich die Medikamententests an der Psychiatrischen Klinik Münsterlingen untersucht. Die Ergebnisse der Forschung liegen nun in Buchform vor. Dreh- und Angelpunkt der Medikamentenversuche war der Oberarzt und spätere Klinikdirektor Roland Kuhn, der eine massgebende Rolle bei der Entwicklung des ersten Antidepressivums Tofranil spielte. Kuhn testete zwischen 1946 und 1980 mindestens 67 Prüfsubstanzen. An den Menschenversuchen war ein breites Netz von Akteuren beteiligt: Pharmafirmen, Klinikpersonal, bis zu 3000 stationäre und ambulante Patientinnen und Patienten, deren Angehörige sowie weitere Kliniken, privat praktizierende Ärzte und Behörden. Mehr dazu unter diesem Link.
16. Thurgauer Hochschultag: Ohne Sprache keine Bildung Die Pädagogische Hochschule Thurgau (PHTG) befasste sich am 16. Thurgauer Hochschultag zum Semesterbeginn am 16. September 2019 mit der Schulsprache Deutsch. Die Fähigkeit, mit Texten umzugehen, ist eine wichtige Voraussetzung für Bildungserfolg wie für berufliche und gesellschaftliche Beteiligung. Wie deren Erwerb nachhaltig unterstützt und gefördert werden kann, vom Kindergarten bis zur Oberstufe, stand im Zentrum dieser Veranstaltung. Der Fachbereich Deutsch der PHTG gab einen vielfältigen Einblick in die Ideenwerkstatt aktueller Didaktik, Forschung und Praxis. Vorlesen weckt Freude an Literatur, fördert die Konzentration und sogar die Lesekompetenz. Schreiben braucht sowohl handwerkliches Können als auch Geistesblitze. Und damit der Text für andere gut lesbar ist, sollte auch die Rechtschreibung stimmen. Mehr dazu unter diesem Link.
Soziale Nachhaltigkeit in der Landwirtschaft: eine Medienanalyse von Agroscope Der Begriff «Nachhaltigkeit» ist heute omnipräsent - in Politik, Wissenschaft sowie der Alltagssprache. Was er allerdings bedeutet, und welche Ideen damit verbunden werden, variiert je nach Betrachung. So wird die soziale Dimension im Nachhaltigkeitsdiskurs stark vernachlässigt. Beeinflusst wird die Wahrnehmung unter anderem durch Medien, politische Programme und das soziale Umfeld. Agroscope hat den Diskurs zur sozialen Nachhaltigkeit der Landwirtschaft im Tages-Anzeiger untersucht. Dabei beziehen sich die häufigsten Themen wie «Lebensbedingungen» und «Arbeit» (ausser Löhne) oft auf die Landwirtschaft in Entwicklungsländern. In einer weiteren Datenerhebung wurden diejenigen Artikel analysiert, die soziale Themen der Landwirtschaft aufgriffen, ohne den Begriff «Nachhaltigkeit» zu verwenden. Diese Artikel thematisieren etwa die Gleichberechtigung von Frauen, Probleme von Familienbetrieben, Stress oder Suizid. Es werden viel mehr soziale Probleme des globalen Südens als jene von Schweizer Landwirtinnen und Landwirten mit dem Thema Nachhaltigkeit in Verbindung gebracht. Die ganze Analyse gibt es unter diesem Link.
Thurgauer Wirtschaftsbarometer veröffentlicht Gemäss der Thurgauer Dienststelle für Statistik kühlt sich die industrielle Konjunktur im Kanton Thurgau auch im zweiten Quartal 2019 spürbar ab. Der Bestellungseingang lässt nach und die Betriebe blicken vorsichtig auf die kommenden Monate. Demgegenüber floriert die Baukonjunktur nach wie vor. Weiterhin solide präsentiert sich die Geschäftslage. Für das dritte Quartal 2019 rechnen die Thurgauer Industriebetriebe mit gleichbleibender Produktion und stabilem Bestellungseingang. Auch für den Zeithorizont bis Ende 2019 werden kaum Änderungen erwartet. Die Stimmung auf dem Thurgauer Arbeitsmarkt ist nach wie vor ruhig. Im zweiten Quartal 2019 ging die Arbeitslosigkeit in fast allen Branchen weiter zurück. Detaillierte Informationen sind zu finden unter diesem Link.
Seminar der Europäischen Agrarökonomiegesellschaft in Tänikon Das 171. Seminar der Europäischen Agrarökonomiegesellschaft widmete sich dem Thema «Einkommen und Wohlergehen von Familienbetrieben in der Europäischen Landwirtschaft - neue Ansätze für Messung, Bewertung und Politikgestaltung». Die Teilnehmenden suchten Antworten, wie sich Einkommenshöhe und Einkommensschwankungen über die Zeit hinweg entwickeln und wie sich die Einkommen innerhalb des landwirtschaftlichen Sektors verteilen. Fachleute präsentierten neue Ansätze, um das Einkommen zu messen und bewerten sowie um die Politik zu gestalten. Sie thematisierten zudem, wie sich verändernde Rahmenbedingungen in der Politik, vom Markt und Klimaveränderungen auf die wirtschaftliche Situation der Landwirtinnen und Landwirte auswirken. Detail-Infos zum Seminar unter diesem Link.
Thurgauer Wirtschaftsinstitut lädt ein zum konjunkturellen Ausblick Das Thurgauer Wirtschaftsinstitut (TWI) an der Universität Konstanz lädt zum Thurgauer Prognoseforum am 24. Oktober 2019 im Unternehmerforum Lilienberg in Ermatingen ein. Weitere Informationen und die Anmeldeinformationen in diesem Flyer.
«das er ganz zum tyrannen war» - Der Schwyzer Landvogt Josef Amberg im Thurgau Dr. Oliver Landolt, wissenschaftlicher Archivar des Staatsarchivs Schwyz, beleuchtet am Abendvortrag des Historischen Museums am Donnerstag, 24. Oktober 2019 im Schloss Frauenfeld die Herkunft und das Leben sowie die Amtszeit des Schwyzer Landvogts im Thurgau, Josef Amberg (†1545). Weitere Informationen in dieser Mitteilung. |