Newsletter Thurgau Wissenschaft vom 27. September 2018
Rebellen haben ein anderes Gehirn Menschen reagieren unterschiedlich auf einschränkende Vorschriften: Manche fügen sich eher, manche reagieren mit Trotz. Eine Forschungsgruppe von Verhaltensökonomen des Thurgauer Wirtschaftsinstituts und Neurowissenschaftlern der Universität Bern untersuchte, ob diese unterschiedlichen Reaktionen auf unterschiedliche Gehirnstrukturen zurückzuführen sind. Hierzu wurde die Gehirnstruktur von Versuchspersonen, die an einem entsprechenden Verhaltensexperiment teilgenommen haben, gescannt. Die Studie lieferte erste Hinweise darauf, dass die Unterschiede im Trotzverhalten durch systematische Unterschiede im Aufbau des Gehirns zustande kommen. Mehr dazu in dieser Mitteilung.
Grundlagenforschung für mögliches Krebstherapeutikum Einem Forschungsteam der Universität Konstanz und des Biotechnologie-Instituts Thurgau ist die Strukturanalyse des Proteins FAT10 gelungen. Dieses ist am Proteinabbau in Zellen beteiligt und kommt vorwiegend in entzündlichen Geweben vor. Ausserdem tritt es in dreizehn verschiedenen Krebsarten in erhöhtem Mass auf. Daraus lässt sich schliessen, dass FAT10 für die Krebszellen einen Überlebensvorteil haben muss. Dockt FAT10 an Eiweisse an, die das Tumorwachstum unterdrücken, und baut sie ab, kann die Tumorzelle besser wachsen. Kann das Andocken von FAT10 an das Eiweiss verhindert werden, ergäbe sich daraus eine neue Krebstherapie. Mehr dazu in dieser Mitteilung.
Wie Frauen in Männernasen duften Sexualhormone steuern den Zyklus der Frau, sorgen für ihre Fruchtbarkeit und auch für einen wohlriechenden Körpergeruch. Wie Forschende der Universität Bern und des Thurgauer Wirtschaftsinstituts zeigen konnten, werden Frauen je nach dem Spiegel der Sexualhormone von Männern als mehr oder weniger attraktiv wahrgenommen. Das Thurgauer Wirtschaftsinstitut war an der Studie unter anderem mit der Definition von Variablen beteiligt, die die genetische Ähnlichkeit bestimmen. Ausserdem war es in die Logistik der Datenerhebung involviert. Mehr dazu in dieser Mitteilung.
12 Millionen Jahre alte Fossilien geborgen Im Chrätzerentobel in der Gemeinde Thundorf fand diesen September eine Grabung in einer Fossilienfundstelle statt. Der Geologe Daniel Kälin legte eine Mergelschicht frei, in der Zähnchen von Mäusen, Insectivoren, Hasenartigen und Schläfern eingebettet sind. Die Fundstelle ist deshalb bemerkenswert, weil hier die jüngsten Schichten des Oberen Mittelmiozäns (vor etwa 12 Millionen Jahren) anstehen. Somit kann die Entwicklung von Kleinsäugern nachgezeichnet werden. Mehr dazu in diesem Beitrag.
Wechsel in der Leitung des Instituts für Werkstoffsystemtechnik Thurgau Prof. Dr. Lazar Boškovic ist der neue wissenschaftliche Leiter des Instituts für Werkstoffsystemtechnik Thurgau (WITg) in Tägerwilen. Er hat am 1. September 2018 die Nachfolge von Prof. Dr. Paul Gümpel angetreten, der seit Gründung des Instituts 2002 dessen wissenschaftlicher Leiter war. Lazar Boškovic ist Leiter des Labors für Kunststofftechnik und Leiter des Labors für Werkstoffprüftechnik an der HTWG Konstanz. Das WITg wird von der Thurgauischen Stiftung für Wissenschaft und Forschung getragen und ist ein An-Institut der HTWG Konstanz. Mehr dazu in dieser Mitteilung.
WITg präsentiert Forschungsarbeiten an Korrosions-Kongress Vom 9. bis 13. September 2018 fand der jährliche European Corrosion Congress (Eurocorr) in Krakau statt. Das Institut für Werkstoffsystemtechnik Thurgau (WITg) hat zwei Forschungsarbeiten zu Korrosionsmechanismen an rostfreien Stählen präsentiert. Arnulf Hörtnagl präsentierte in seinem Vortrag den Einfluss von mechanischen Bearbeitungsverfahren auf die Korrosionsbeständigkeit von nichtrostenden Stählen. Matthias Sorg zeigte die Beständigkeit von verschiedenen Duplexstählen mit tribomechanischer Belastung im Meerwasser. Weitere Informationen und Downloads der Beiträge unter diesem Link.
Thurgauische Naturforschende Gesellschaft präsentiert ihr Halbjahresprogramm Acht Referate stehen auf dem Programm der Thurgauischen Naturforschenden Gesellschaft für das Winterhalbjahr. Zwei Veranstaltungen finden bereits im Oktober statt. Am 3. Oktober 2018 wird Prof. Dr. Bruno Bruderer, ehemaliger Leiter der Vogelwarte Sempach, über die Geheimnisse des Vogelzuges sprechen. Am 23. Oktober 2018 wird Dr. Franziska Ullrich, Institut für Robotik und Intelligente Systeme der ETH Zürich, über Mikroroboter im menschlichen Körper referieren. Das Programm der Thurgauischen Naturforschenden Gesellschaft ist unter diesem Link zu finden.
Internet – Befreiungs- oder Repressionstechnologie? Das Internet kann politische Umwälzungen anstossen, aber auch verhindern. An der Kooperationsveranstaltung des Kantons Thurgau und der Universität Konstanz vom 5. November 2018 berichten Prof. Dr. Nils B. Weidmann und Prof. Dr. Tina Freyburg aus ihrer Forschung zu diesem Thema. Tina Freyburg, Universität St. Gallen, geht in ihrem Referat der Frage nach, wer das Internet kontrolliert. Nils B. Weidmann, Universität Konstanz, zeigt, wie Datenströme im Internet auch Einblicke in politisch geschlossene Länder erlauben. Mehr dazu in der Einladungskarte.
IBH-Labs präsentieren Ergebnisse für Bildung, Gesundheit und Wirtschaft Seit 2017 erarbeiten Hochschulen im Verbund der Internationalen Bodenseehochschule (IBH) gemeinsam mit Praxispartnern Innovations- und Digitalisierungslösungen für die zentralen gesellschaftlichen Herausforderungen der Bodenseeregion in Wirtschaft, Gesundheit und Bildung. Am Montag, 15. Oktober 2018, präsentieren die drei IBH-Labs in Kreuzlingen erste Ergebnisse ihrer Arbeit und zeigen gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern von Politik, Wirtschaft, Bildung und dem Gesundheitssektor den grenzüberschreitenden Mehrwert dieser Zusammenarbeit. Weitere Informationen zur Veranstaltung und Anmeldung unter diesem Link.
Mode-Torheiten als Vorzeichen für den Aufstieg Europas Schon im Mittelalter ist in Europa ein rascher Wandel der Kleidermoden zu beobachten. Dies im Unterschied etwa zu China oder Japan. Prof. Dr. Bernd Roek, Universität Zürich, nimmt die dynamischen Änderungen des Outfits als Indizien für die wirtschaftlichen Kräfte des europäischen Kontinents und als Vorzeichen für die dominierende Stellung, die Europa während der frühen Neuzeit errungen hat. Im Rahmen der Sonderausstellung „Schreck und Schraube - Weltindustrie im Thurgau“ des Historischen Museums Thurgau erläutert Prof. Dr. Roek diese Entwicklung am 4. Oktober 2018 in einem Referat. Mehr dazu in dieser Mitteilung.
5th Open Data Beer in Frauenfeld Am 25. Oktober 2018 findet in Frauenfeld das fünfte Open-Data-Beer statt. Die Open Government Data Koordinationsstelle und die Dienststelle für Statistik laden alle Open-Data-Interessierten aus der Bevölkerung, Verwaltung und Wirtschaft zum Austausch und Frauenfelder Bier ein. Eine Anmeldung ist unter diesem Link möglich. Weitere Informationen zu OGD im Thurgau sind unter diesem Link erhältlich.
Automation bietet auch für KMU Perspektiven Das Thurgauer Technologieforum widmet seine Sonderveranstaltung vom 6. November 2018 dem Thema Automation. Die Veranstaltung findet in der Zurbuchen AG Amlikon in Amlikon-Bissegg statt. Die Schreinerei bewegt sich zwischen handwerklicher Einzelanfertigung und industrieller Serienfertigung. In drei Referaten wird das Thema Automation aus Sicht der gastgebenden Firma, eines Automatisationsspezialisten und eines Forschers des Instituts für digitale Bau- und Holzwirtschaft der Berner Fachhochschule beleuchtet. Mehr dazu im Einladungsflyer. |