Newsletter Thurgau Wissenschaft vom 26. Juni 2018
Forschungsarbeit über die Thurgauer Künstlerin Helen Dahm Ein Forschungsteam des Kunstmuseums Thurgau und des Helen Dahm Museums in Oetwil am See hat das Leben und Werk der Thurgauer Künstlerin Helen Dahm (1878–1968) untersucht. Es entdeckte bis anhin kaum beachtete Werkgruppen. Zum ersten Mal ist das Frühwerk von Helen Dahm umfassend in den Kontext der damaligen Kunst eingebettet und das Schaffen der Künstlerin als Teil der progressiven Werkbund- und Lebensreformbewegung erkannt worden. Mehr dazu in diesem Beitrag.
Frühmittelalterliche Siedlung in Eschenz entdeckt In Eschenz hat das Amt für Archäologie bei Ausgrabungen sechs frühmittelalterliche Grubenhäuser lokalisiert. Grubenhäuser waren oft Nebengebäude für die Vorratshaltung oder gewerbliche Tätigkeiten. Bei den zugehörigen Wohnhäusern handelte es sich um Holzbauten, von denen sich nur Pfostengruben oder Gräben von Holzschwellen erhalten haben. In Eschenz konnten auch einige solcher Pfostengruben nachgewiesen werden, sie liessen sich bis jetzt aber noch nicht zu einem Gebäudegrundriss zusammenfügen. Es handelt sich um die bisher grösste im Thurgau nachgewiesene Siedlung aus dem Frühmittelalter. Mehr dazu in diesem Beitrag.
Anreize zur Weitergabe persönlicher Daten Viele Kunden sind bereit, für Rabattprogramme den Anbietern umfangreiche persönliche Daten zu überlassen. Wissenschaftler des Thurgauer Wirtschaftsinstituts haben untersucht, welche Anreize dieses Kundenverhalten beeinflussen. Die Verschleierung eines tatsächlich geringen Rabatt-Betrags sowie des Ausmasses der Datenweitergabe sind demnach Teile der Antwort auf die Frage, wieso so viele Leute an Kundenprogrammen teilnehmen. Mehr dazu in diesem Beitrag.
Wie Scribes Oper an den Bodensee kam Zum Finale des Konzilsjubiläums wird in Konstanz die Oper „La Juive“, die in der Konzilszeit in Konstanz spielt, aufgeführt. Eugène Scribe, der Autor des Stücks, gehörte zum literarischen Umfeld des Schlosses Arenenberg und besuchte den Salon von Königin Hortense. Jüngste Recherchen des Napoleonmuseums haben ergeben, dass Scribe 1826 auf dem Arenenberg weilte. Ursprünglich siedelte Scribe die Geschichte der Oper nicht in Konstanz an, sondern in Goa vor dem Hintergrund der Inquisition. Erst in einer zweiten Fassung verlegte Scribe die Oper an den Bodensee. Mehr dazu in diesem Beitrag.
Wasser – Lebensader des Klosters Das Ittinger Museum stellt in seiner neuen Ausstellung „Wasser – Lebensader des Klosters“ die enorme Wichtigkeit des Wassers für das ehemalige Kartäuserkloster anschaulich dar. Neben einer ausführlichen Erläuterung der Abwasserabführung und der Nutzung der Wasserkraft inner- und auch ausserhalb der Klostermauern erfahren die Besucherinnen und Besucher spannende Details zur Trinkwasserversorgung und zur liturgischen Bedeutung des Wassers. Die Ausstellung ist bis 16. Dezember 2018 geöffnet. Weitere Informationen unter diesem Link.
43 Helvetische Silberstatere in Tägerwilen gefunden Der keltische Silberschatz aus Tägerwilen (Newsletter vom Mai 2018) besteht aus 43 Helvetischen Silverstateren aus dem 1. Jahrhundert v.Chr. Eine Metallanalyse durch des Institut für Werkstoffsystemtechnik Thurgau hat ergeben, dass die Münzen einen Silberwert von zwischen 85 und 98 Prozent haben. Eine wissenschaftliche Publikation über den Fund ist in Vorbereitung. Das Museum für Archäologie Thurgau zeigt die Münzschatz noch bis zum 28. Oktober 2018. Weitere Informationen in dieser Mitteilung und unter diesem Link.
Neunter Band über Kunstdenkmäler im Thurgau Der Regierungsrat des Kantons Thurgau gewährt der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte einen Beitrag von 30 000 Franken aus dem Lotteriefonds für den geplanten neuen Band über Kunstdenkmäler im Kanton Thurgau. Es ist bereits der neunte Band und behandelt die Gemeinden Münsterlingen, Altnau, Langrickenbach, Birwinken, Berg und Bürglen. Die Publikationen über die schweizerischen Kunstdenkmäler bieten wissenschaftlich aufgearbeitete Grundlagen zum Verständnis der Ortsbilder und Baudenkmäler und bilden eine Voraussetzung zu ihrer weiteren Erforschung. Mehr dazu unter diesem Link.
Leistungsauftrag für die PHTG genehmigt Der Regierungsrat des Kantons Thurgau hat den Leistungsauftrag für die Pädagogische Hochschule Thurgau (PHTG) für die Jahre 2019 bis 2021 genehmigt. Er berücksichtigt unter anderem die vom Hochschulrat beschlossenen neuen strategischen Ziele. Ausserdem ist auch die von der PHTG zusammen mit der Universität Konstanz gegründete Binational School of Education aufgenommen worden. Mehr dazu in dieser Mitteilung.
Ein Brief von Herzog Friedrich IV. an die Frauenfelder 1415 fielen die Habsburgischen Vorlande in sich zusammen. Vom Elsass bis ins Tirol wurden die Herrschaftsverhältnisse infrage gestellt, so auch im Thurgau. Der Sammelband „Krise, Krieg und Koexistenz“ stellt erstmals die Ereignisse in den verschiedenen Regionen im Überblick vor. Die aktuellen Forschungsergebnisse rücken auch ein Schriftstück aus dem Frauenfelder Bürgerarchiv in ein neues Licht. Es handelt sich um ein Schreiben von Herzog Friedrich IV., in welchem er die Bürger von Frauenfeld auffordert, Habsburg treu zu bleiben. Das Buch ist im Historischen Museum vorgestellt worden. Mehr dazu in dieser Vorschau und unter diesem Link.
Software zur Unterstützung der Betreuung von Demenzkranken Das Projekt iCare der Internationalen Bodensee-Hochschule (IBH) entwickelt technische Lösungen, um Angehörige bei der Pflege von demenzkranken Personen zu unterstützen. Eine dieser Lösungen ist eine Software, die Menschen mit Hilfebedarf so lange wie möglich ein selbstständiges Leben zu Hause ermöglicht und gleichzeitig die pflegenden Angehörigen entlasten soll. Mehr dazu unter diesem Link.
Steuerfüsse in den Thurgauer Gemeinden sinken wieder öfter Im Jahr 2018 haben wieder mehr Politische Gemeinden als in den Vorjahren ihren Steuerfuss gesenkt. Dies meldet die Dienststelle für Statistik des Kantons Thurgau. Die Mehrheit der Thurgauer Gemeinden lässt jedoch auch in diesem Jahr die Gemeinde-, Schul- und Kirchensteuerfüsse unangetastet. Die Steuerkraft pro Einwohner ist 2017 – nach einer Stagnation im Vorjahr – wieder leicht gestiegen. Mehr dazu unter diesem Link.
Online-Archiv für Zeitungen mit neuer Adresse Die Plattform für digitalisierte Schweizer Zeitungen „Schweizer Presse Online“ wird per Ende Juni eingestellt. Neu sind die Zeitungen, darunter auch das unter Beteiligung der Kantonsbibliothek Thurgau vollständig digitalisierte Archiv des „Boten vom Untersee“ (Newsletter vom Oktober 2017) auf der Plattform E-Newspaperarchives.ch zugänglich. Mehr dazu in dieser Mitteilung. |